Kompetenzendimensionen

Kompetenzdimensionen in einem weiten Sinn können aus jeglichen Unterteilungen  des Kompetenzbegriffs resultieren. So stellt auch die Einteilung von Handlungskompetenz in Fach-, Personal- und Sozialkompetenz eine Dimensionierung des Handlungskompetenzbegriffs dar, dessen Nutzen für die Präzisierung von Zielen und Inhalten des schulischen Teils der Berufsausbildung allerdings aufgrund seiner inhaltlichen Unbestimmtheit zu bezweifeln ist (nicht aber sein analytischer Nutzen).

Kompetenzdimensionen in einem engeren Sinn werden inhaltlich verstanden. Kompetenzdimensionen sind Inhaltsbereiche, in denen jemand über Kompetenz verfügt oder verfügen soll und die im Wesentlichen am sachlogischen Aufbau von Wissenssystemen orientiert sind. Diesem Verständnis liegt die Annahme zugrunde, dass Kompetenz und sachlogisches Wissen eng miteinander zusammenhängen. Kompetenzen sollten nach der hier vertretenen Auffassung auf Wissen in einem Inhaltsbereich bezogen sein, um für die strukturelle curriculare Arbeit nützlich zu sein. Der Erwerb inhaltsspezifischer Kompetenzen erfolgt dabei lernfeldübergreifend über den gesamten Ausbildungsgang hinweg und nicht zu einem einzelnen Zeitpunkt im Bildungsgang.

kd mmp

 

 

  • BE - Beruflichkeit ( 4 Beiträge )
    Im Mittelpunkt dieser Kompetenzdimension steht das Verständnis und die Motivation für die aktive, eigenverantwortliche, zielgerichtete und erfolgreiche Gestaltung des eigenen Berufslebens. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln zum einen eine positive Einstellung zu ihrem Beruf, zu den Anforderungen, die an sie gestellt werden und lernen mit typischen ethischen/moralischen Problemen umzugehen. Zum anderen werden die Schüler darin gefördert, ihre eigenen Stärken und Schwächen kennenzulernen, diese aus- bzw. abzubauen, sich ein individuelles Kompetenzprofil anzulegen und dementsprechende berufliche Ziele zu setzen.
  • KOKO - Kommunikation und Kooperation ( 1 Beiträge )
    Die Schüler können adressaten- und situationsangemessen kommunizieren und dabei sowohl die Sach- als auch die Beziehungsebene berücksichtigen. Sie erkennen die Motive ihres Gesprächspartners und können diese wertschätzen, sie können aber auch den eigenen Standpunkt vertreten. In Kommunikationssituationen können sie die Meinungen ihres Gegenübers akzeptieren, sind sich ihrer eigenen Rolle bewusst und können Kritik annehmen. Sie können kooperativ und konstruktiv auf Gesprächssituationen einwirken sowie Konflikte erkennen und kommunikativ bewältigen.
  • LAT - Lern- & Arbeitstechniken ( 4 Beiträge )
    Die Schüler sollen ihre eigenen Lern- und Arbeitsprozesse organisieren, steuern, bewerten und ggf. anpassen können. Sie kennen ihre Lernstände und können einschätzen, in welchen Kompetenzbereichen sie Entwicklungspotentiale haben. Sie kennen geeignete Lern- und Arbeitstechniken und können diese zielorientiert und dauerhaft zum Lernen und zum Arbeiten anwenden.
    Die Schüler können sowohl individuell als auch in Gruppen Lern- und Arbeitsprozesse planen, strukturieren, umsetzen und reflektieren. Sie kennen Strategien zur Problemlösung und können in Konfliktsituationen konstruktive Lösungen finden.
    Die Schüler können Informationen erschließen, verarbeiten, strukturieren, be- und auswerten. Sie können gängige Text- und Datenverarbeitungsprogramme nutzen und Informationen themen- und adressatengerecht vermitteln.
    Einzelhandelskaufleute brauchen ein Zahlenverständnis um z. B. im direkten Kundenkontakt Berechnungen durchzuführen. Sie haben ein Gespür für die Plausibilität ihrer Rechenergebnisse. Die Schüler können für bestimmte kaufmännische Kontexte Zahlenmaterial aufbereiten und verstehen die Bedeutung errechneter Werte.
    leitlat
  • SYST - Das System Unternehmung ( 1 Beiträge )

    Die Schüler verstehen die Zusammenhänge im Einzelhandelsunternehmen sowie zwischen dem Einzelhandelsunternehmen und seiner Umwelt aus einer ganzheitlichen Perspektive. Sie verstehen, dass sich Unternehmenszielsetzungen, Unternehmensprozesse und -strukturen sowie Entwicklungsprozesse innerhalb des Unternehmens gegenseitig beeinflussen sowie vom Markt beeinflusst werden. Die Schüler können diese Wechselwirkung und Zusammenhänge an Beispielen beschreiben.
    Ziele und Zwecke:
    Die Schüler können zwischen der gesamtwirtschaftlichen und der einzelwirtschaftlichen Perspektive wechseln und je nach Blickwinkel den Zweck und die Ziele des Einzelhandelsunternehmens erläutern. Dabei können sie monetäre und nichtmonetäre Zielsetzungen des Unternehmens sowie deren gegenseitige Einflussnahme beschreiben. Die Schüler verstehen, dass kurzfristige und langfristige Unternehmenszielsetzungen aufeinander abgestimmt werden müssen, damit sie sich nicht gegenseitig behindern.
    Umwelt und Interaktion:
    Die Schüler wissen, dass das Einzelhandelsunternehmen auf die Bedingungen und Geschehnisse in seiner Umwelt reagiert.
    Sie kennen die internen und externen Anspruchsgruppen, mit denen es in Beziehung steht und interagiert. Ebenso verstehen die Schüler die Einflüsse der Mitbewerber auf das Einzelhandelsunternehmen. Neben wirtschaftlichen Wechselwirkungen beachten die Schüler auch die Notwendigkeit des nachhaltigen Handelns. Sie können exemplarisch Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und seiner Umwelt erläutern und verstehen das Verhalten des Einzelhandelsunternehmens als kontinuierlichen Einpassungsprozess in seine Umwelt.
    Strukturen und Prozesse:
    Die Schüler verstehen die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Prozessen im Unternehmen sowie deren Zusammenhang mit den Zielen und Zwecken der Unternehmung. Sie kennen die unterschiedlichen Ebenen von Unternehmensprozessen (Güter, Geld, Informationen) und können diese zueinander in Beziehung setzen. Die Schüler kennen die Funktion der Führungs- und Kontrollprozesse im Unternehmen und können deren Zusammenhang mit der Unternehmensstruktur beschreiben.
    Systemdynamik und Lernen:
    Die Schüler können die Auswirkungen veränderter Umweltbedingungen auf das Einzelhandelsunternehmen erläutern und daraus die Notwendigkeit zur dynamischen Weiterentwicklung der Unternehmung begründen.

  • NORM - Rechtliche Normierung ( 3 Beiträge )
    Die Schüler kennen die für sie im betrieblichen und privaten Alltag wichtigen rechtlichen Regelungen und berücksichtigen diese in ihrem Handeln. Dies sind das Vertragsrecht, (Gesellschaftsrecht), Grundzüge des Steuerrechts, wichtige Reglungen des Arbeitsrechts und bestimmte Schutzrechte. Bezogen auf diese Rechtsbereiche kennen sie grundlegende Prinzipien des Rechts und verstehen, welchen Zweck unterschiedliche Rechtsnormen erfüllen.

    Bei Bedarf können die Schüler einfache Regelungen im Gesetzestext nachschlagen, verstehen und Rückschlüsse für Situationen aus ihnen ziehen. Sie können rechtsrelevante Dokumente, wie Verträge und AGB, lesen, verstehen und erklären. In eindeutigen Situationen können die Schüler, falls es nötig ist, die Rechtslage adressatengerecht erläutern (Einschätzen des jeweiligen Gesprächspartners). Situationsabhängig sind sie in der Lage zu beurteilen, ob einer einvernehmlichen/ökonomischen Lösung gegenüber einer rechtlichen Lösung der Vorrang einzuräumen ist und können die Entscheidung in ihrem Handeln umsetzen. Die Schüler erkennen relevante rechtliche Situationen, beurteilen ob eine Rechtsverletzung vorliegt, sie können im Unternehmensinteresse/Eigeninteresse Position beziehen und angemessen mit rechtsrelevanten Situationen umgehen.
    Die Schüler sind sich des Unterschiedes zwischen professioneller Rechtsauslegung und des eigenen Umgangs mit dem Recht bewusst (kein eindeutiger Entscheidungsalgorithmus) und können ihr Wissen über einzelne in ihrem Lebensbereich wichtige Regelungen dennoch für ihr Handeln als nützlich erachten und nutzbar machen. Sie verstehen, dass eine Rechtsordnung für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft/in der Gesellschaft notwendig ist.

  • BWP - Betriebswirtschaftliche Problemebenen ( 4 Beiträge )
    leitbwp
  • WUC - Wertschöpfung und Controlling ( 3 Beiträge )
    leitwuc