SYST- Das System Unternehmung

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Leitidee der Kompetenzdimension SYST- Das System Unternehmung

Die Schüler verstehen die Zusammenhänge im Einzelhandelsunternehmen sowie zwischen dem Einzelhandelsunternehmen und seiner Umwelt aus einer ganzheitlichen Perspektive. Sie verstehen, dass sich Unternehmenszielsetzungen, Unternehmensprozesse und – strukturen sowie Entwicklungsprozesse innerhalb des Unternehmens gegenseitig beeinflussen sowie vom Markt beeinflusst werden. Die Schüler können diese Wechselwirkung und Zusammenhänge an Beispielen beschreiben.

Ziele und Zwecke:
Die Schüler können zwischen der gesamtwirtschaftlichen und der einzelwirtschaftlichen Perspektive wechseln und je nach Blickwinkel den Zweck und die Ziele des Einzelhandelsunternehmens erläutern. Dabei können sie monetäre und nichtmonetäre Zielsetzungen des Unternehmens sowie deren gegenseitige Einflussnahme beschreiben. Die Schüler verstehen, dass kurzfristige und langfristige Unternehmenszielsetzungen aufeinander abgestimmt werden müssen, damit sie sich nicht gegenseitig behindern.
Umwelt und Interaktion:
Die Schüler wissen, dass das Einzelhandelsunternehmen auf die Bedingungen und Geschehnisse in seiner Umwelt reagiert. Sie kennen die internen und externen Anspruchsgruppen, mit denen es in Beziehung steht und interagiert. Ebenso verstehen die Schüler die Einflüsse der Mitbewerber auf das Einzelhandelsunternehmen. Neben wirtschaftlichen Wechselwirkungen beachten die Schüler auch die Notwendigkeit des nachhaltigen Handelns. Sie können exemplarisch Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und seiner Umwelt erläutern und verstehen das Verhalten des Einzelhandelsunternehmens als kontinuierlichen Einpassungsprozess in seine Umwelt.
Strukturen und Prozesse:
Die Schüler verstehen die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Prozessen im Unternehmen sowie deren Zusammenhang mit den Zielen und Zwecken der Unternehmung. Sie kennen die unterschiedlichen Ebenen von Unternehmensprozessen (Güter, Geld, Informationen) und können diese zueinander in Beziehung setzen. Die Schüler kennen die Funktion der Führungs- und Kontrollprozesse im Unternehmen und können deren Zusammenhang mit der Unternehmensstruktur beschreiben.
Systemdynamik und Lernen:
Die Schüler können die Auswirkungen veränderter Umweltbedingungen auf das Einzelhandelsunternehmen erläutern und daraus die Notwendigkeit zur dynamischen Weiterentwicklung der Unternehmung begründen.

Ausschnitt der Matrix

Lernfelder SYST- Das System Unternehmung
LF 1 keine Dokumente

Die Schüler verstehen, dass Einzelhandelsunternehmen in Abhängigkeit von der Unternehmensphilosophie unterschiedliche Ziele verfolgen können. Sie wissen, dass das Streben nach Erhaltung des Unternehmens und nach Gewinnmaximie-rung alle weiteren Zielsetzungen beeinflussen. Die Schüler kennen die Zwecke des Einzelhandelsunternehmens und können sie aus gesamtwirtschaftlicher Perspek-tive beschreiben. Sie verstehen die spezifischen Leistungen des Einzelhandels-unternehmens als Grund für dessen Beitrag zur Wertschöpfung. Die Schüler können beschreiben, wie das Einzelhandelsunternehmen in die Gesamtwirtschaft eingebunden ist und welchen Gruppen und Ansprüchen es gegenübersteht.
Die Schüler kennen mögliche Organisationsformen von Einzelhandelsunternehmen und können ihre Unternehmensprozesse beschreiben.

Wissensbasis:

  • Ziele und Zwecke von Einzelhandelsunternehmen
  • Leistungen des Einzelhandels
  • Anspruchsgruppen (Mitarbeiter, Gesellschaft, Staat, Lieferanten, Kreditinstitute, Kunden etc.)
  • Nachhaltigkeit als Anspruch der Gesellschaft
  • Unternehmensphilosophie
  • Prozesse eines Einzelhandelsunternehmens (Einkauf, Lager, Verkauf)
  • Abteilungen im Einzelhandelsunternehmen
LF 2 Verkaufsgespräche kundenorientiert führen keine Dokumente
LF 3 Kunden im Servicebereich Kasse betreuen keine Dokumente
LF 4 Waren präsentieren keine Dokumente

Die Schüler verstehen, dass Kunden und Konkurrenz als externe Einflussgrößen sowie unternehmensstrategische Entscheidungen und die Unternehmensphilosophie als interne Einflussgrößen die Geschäftsgestaltung (z. B. Regalbestückung, Lagerung im Verkaufsraum) beeinflussen. Sie wissen, dass die strategischen Ausrichtungen in Hinblick auf das Visual Merchandising je nach Unternehmen sehr unterschiedlich sein können.

Wissensbasis:

  • Interne und externe Einflussgrößen auf die Geschäftsgestaltung
  • Strategische Konzepte des Visual Merchandising in Abhängigkeit der Branche, Verkaufs- und Betriebsform
LF 5 Werben und den Verkauf fördern keine Dokumente

Die Schüler wissen, dass das Einzelhandelsunternehmen in hohem Maße von der Unternehmensumwelt beeinflusst wird. Sie verstehen, welche Elemente der Unternehmensumwelt auf welche Weise auf die Absatzchancen eines Einzelhandelsunternehmens einwirken. Sie können reflektieren, welche Auswirkungen Werbung auf den Absatz und die Unternehmensumwelt hat.

Die Schüler kennen die Regelungen der Rücknahmepflicht bei Verpackungsarten und können die abfallwirtschaftlichen Ziele beschreiben. Sie erkennen die Produktverantwortung des Handels in Hinblick auf eine abfallarme Kreislaufwirtschaft. Sie können das duale System beschreiben und den Beitrag zum Umweltschutz kritisch reflektieren. Die Schüler können Mittel erläutern, durch die der Einzelhandel den Umweltschutzgedanken fördern kann (z.B. kostenpflichtige Einkaufstüten, umweltfreundliche Produkte im Sortiment). Die Schüler verstehen, dass Umweltverantwortung ein wesentlicher Marketingaspekt ist und zur Verbesserung des Unternehmensimages beiträgt.

Wissensbasis:

Es ist schulintern zu klären, welche Aspekte an WuG ausgegliedert werden können.
den Absatz (Nachfrage) beeinflussende Umweltfaktoren:
• Konjunktur, Trends
• Konkurrenz
• Technologische Entwicklungen
• Einkommensentwicklung

• Verpackungsverordnung, Verpackungsarten; Mogelpackungen, Kosten der Verpackung
• Begrenzung der Verpackungsgrößen
• Duales System, Grüner Punkt, Rohstoffquelle Müll
• Umweltverantwortung des Unternehmens

LF 6 Waren beschaffen keine Dokumente

Die Schüler verstehen, wie das Einzelhandelsunternehmen über Geld-, Güter- und Informationsströme mit dem Beschaffungsmarkt in Beziehung steht. Sie kennen die Erwartungen, die Marktpartner aneinander stellen und die Zielkonflikte, die daraus ggf. entstehen können.
Die Schüler können beschreiben, wovon Einkaufsentscheidungen abhängen und wie diese Entscheidungen auf andere Funktionsbereiche des Unternehmens wirken (z. B. Zeit- und Mengenplanung). Sie wissen, dass aufgrund dieser Wechselwirkungen Optimierungsprobleme entstehen.
Die Schüler kennen die allgemeine Konjunkturentwicklung und Trends bezogen auf Produkte, Mode (Nachfrage) und Preisentwicklungen ihrer Branche. Sie kennen die wichtigsten Mitbewerber ihrer Branche. Die Schüler wissen, welche Kooperationen in ihrer Branche existieren und wie das eigene Unternehmen eingebunden ist. Sie können beschreiben, welche Vor- und Nachteile sich hieraus für das Unternehmen und die jeweiligen Kooperationspartner ergeben.

Wissensbasis:

  • Beschaffungsmarkt
  • Ansprüche der Marktpartner (Lieferanten, Kooperanden)
  • Qualität, Quantität
  • Nachhaltige Warenbeschaffung
  • Wirkungsverhältnis Einkauf – Lager
  • Wirkungsverhältnis Einkauf - Absatz
  • Einfluss von Konjunkturentwicklungen, Trends, Preisentwicklungen, Konkurrenzsituation
  • Horizontale und vertikale Kooperationen
LF 7 Waren annehmen, lagern und pflegen keine Dokumente

Die Schüler verstehen die Bedeutung einer reibungslosen Warenbeschaffung und einer optimalen Lagerhaltung für den Erfolg des Einzelhandelsbetriebes. Sie können das Optimierungsproblem erklären und auf die Aufgaben des Lagers beziehen.
Die Schüler können zum Umweltschutz Ansatzpunkte zur Verpackungsmüllvermeidung und -entsorgung vorschlagen.

Wissensbasis:

  • Sicherung der Verkaufsbereitschaft
  • Lieferbereitschaft vs Kosten
  • Ausnutzung von Preisvorteilen
  • Pflege und Behandlung der Ware, ggf. Veredelung
  • Mehrwegverpackungen
  • Ressourcenschonende Transportverpackungen
  • Recyclebare Transportverpackungen
LF 8 Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren keine Dokumente

Die Schüler können die Geld- und Güterströme zwischen dem Einzelhandelsunternehmen und der Unternehmensumwelt unter Berücksichtigung der Unternehmensziele und -funktionen beschreiben und abbilden.

Die Schüler kennen die Aufgabe der Buchführung zur Information Dritter.

Wissensbasis:

  • Geld-, Güter- und Informationsströme
  • Interessen externer Anspruchsgruppen (Staat, Banken)
  • Publizitätspflicht der Buchführung bei Kapitalgesellschaften
LF 9 Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen keine Dokumente

Die Schüler verstehen, dass zur optimalen Preis- und Sortimentspolitik betriebsinterne Daten sowie beschaffungs- und absatzseitige Faktoren im Zusammenhang betrachtet werden müssen.
Die Schüler verstehen, dass – unabhängig von der Kalkulation - absatzseitig die Preisobergrenzen von Mitbewerbern und den Preisvorstellungen der Kunden festgelegt sind. Die Schüler wissen, wie Informationen hierüber erhoben werden können. Die Schüler verstehen, dass der Bruttoverkaufspreis beschaffungsseitig  über die Höhe der Einkaufspreise beeinflusst werden kann und dass aber dennoch häufig Preisempfehlungen eingehalten werden.

Die Schüler wissen, dass sich Preise über das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bilden. Sie können beschreiben, wie Preise auf Nachfrageänderungen (Konjunkturabhängigkeit) reagieren und wie sich umgekehrt Preisänderungen auf den Absatz und die Nachfrage auswirken. Sie verstehen, welche Marktteilnehmer von der Konzentration in bestimmten Branchen profitieren und welche Auswirkungen hiermit verbunden sein können.

Wissensbasis:

  • Preisstrategien in Abhängigkeit von Betriebsform und Unternehmenszielsetzungen
  • Kosten-, nachfrage-, konkurrenzorientierte Preisgestaltung
  • Möglichkeiten der Kostensenkung und Gewinnsteigerung über Preisbildungsfaktoren
  • Preisobergrenzen aus absatzseitigen Faktoren ableiten (Kunden/Konkurrenz)
  • Preisbildung durch Angebot und Nachfrage
  • Konzentration – Marktmacht, z. B. von Discountern
LF 10 Besondere Verkaufssituationen bewältigen keine Dokumente
LF 11 Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern keine Dokumente

Die Schüler verstehen die KLR als Instrument zur Orientierung an betrieblichem Gewinnziel und können die Wichtigkeit detaillierter und zuverlässiger Informationen über die Wertschöpfung beispielhaft begründen.
Die Schüler reflektieren die Abhängigkeit des Einzelhandelsunternehmens vom Markt sowie die Abhängigkeit der Preisgestaltung von Betriebsform und Unternehmenszielsetzungen.
Die Schüler verstehen mögliche Auswirkungen einzelwirtschaftlicher Kostensenkungsmaßnahmen auf die Gesamtgesellschaft und -wirtschaft.

Wissensbasis:

  • Gewinnziel
  • Informationsfunktion der KLAR
  • Marktpreismechanismus
  • Konkurrenz
  • Preisstrategien in Abhängigkeit von Betriebsform und Unternehmenszielsetzungen
  • Monetäre und nichtmonetäre Zielsetzungen
  • Kostensenkungsmaßnahmen und deren Auswirkung auf Gesamtgesellschaft und -wirtschaft
LF 12 Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden keine Dokumente

Die Schüler verstehen absatzpolitische Maßnahmen als gezielte Einflussnahme auf das Verbraucherverhalten und aktive Gestaltung der Beziehungen zum Absatzmarkt. Sie können den dabei möglicherweise entstehenden Konflikt zwischen Umsatzzielen und Kundenbedürfnissen beurteilen.
Die Schüler verstehen die Marketingorientierung von Einzelhandelsunternehmen als notwendige Voraussetzung für die Erreichung der Unternehmenszielsetzungen.
Die Schüler verstehen, dass der Einsatz absatzpolitischer Maßnahmen eine umfangreiche Erforschung und Analyse des Marktes und der Wechselwirkungen zwischen Einzelhandelsunternehmen und Kunden sowie Mitbewerbern erfordert. Sie können die Auswirkungen des Konsumverhaltens und des Marktauftritts der Mitbewerber auf absatzpolitische Entscheidungen und das Unternehmensverhalten insgesamt beschreiben.
Die Schüler wissen, dass die relative Unsicherheit bei der Vorhersage von Marktentwicklungen, hohe Erfordernisse an die Flexibilität und Entwicklungsbereitschaft eines Einzelhandelsunternehmens stellt.

Wissensbasis:

  • Marketingmaßnahmen als aktive Gestaltungsmöglichkeiten der Beziehung zum Absatzmarkt
  • Käufer-/Verkäufermarkt
  • Konflikt zwischen Unternehmenszielen und Kundenbedürfnissen
  • Unternehmensziele, Marketingziele (bspw. Kommunikationsziele oder Werbeziele
  • Marketingorientierung
  • Kundenorientierung
  • Marktforschung und -analyse
  • Wechselwirkungen von Markt und Unternehmen
  • Unsicherheit bei Marktprognosen
  • Erfordernisse der Flexibilität und der Entwicklung
LF 13 Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen keine Dokumente

Die Schüler beurteilen die Bedeutung der Personalauswahl, -führung und -entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Mitarbeitermotivation in Hinblick auf den Unternehmenserfolg.
Die Schüler beurteilen personalwirtschaftliche Maßnahmen und Entscheidungen in Hinblick auf die gesamtgesellschaftliche und -wirtschaftliche Verantwortung des Einzelhandelsunternehmens.

Wissensbasis:

  • Zusammenhang der Personalauswahl, -führung, -entwicklung und Mitarbeitermotivation mit dem Unternehmenserfolg
  • Personalwirtschaftliche Maßnahmen und Entscheidungen im Kontext gesamtgesellschaftlicher- und -wirtschaftlicher Entwicklungen
LF 14 Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und entwickeln keine Dokumente

Die Schüler verstehen die Führung und Entwicklung eines Einzelhandelsunternehmens als einen kontinuierlichen und ganzheitlichen Planungsprozess, der die relevante Unternehmensumwelt berücksichtigen muss (auch Nachhaltigkeit). Sie können spezifische Aufgaben und Probleme, die sich im Rahmen der Unternehmensführung stellen, unter Berücksichtigung externer und interner Rahmenbedingungen beschreiben und Gestaltungsvorschläge unterbreiten.

Die Schüler können exemplarisch Unternehmenskrisen anhand inner- und außerbetrieblicher Ursachen beschreiben und Sanierungsmaßnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren.

Wissensbasis:

  • Aufgaben der Unternehmensführung und –entwicklung
  • Interessenslagen von Stakeholdern
  • Ziele und Zwecke rechtlicher Vorschriften im Zusammenhang mit der Unternehmensgründung und –auflösung
  • Ursachen für Unternehmenskrisen, Sanierungsmaßnahmen, Insolvenz
  • Interessenkonflikte bei Unternehmenskrisen