LF9/Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen

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Curriculare Funktionen

Die Schüler sollen die Bedeutung der Preispolitik als absatzpolitisches Instrument erkennen. Wichtigste Handlungsmaxime ist, dass durch die Umsatzerlöse die Kosten und der Unternehmensgewinn gesichert werden müssen. Allerdings lässt sich der Preis nicht allein durch kostenorientierte Überlegungen festlegen. Die Schüler erweitern dieses Blickfeld um nachfrage- und konkurrenzorientierte Preisbildungsfaktoren. Die Schüler sollen beschreiben, wie das Nachfrageverhalten der Kunden analysiert und Preise der Konkurrenz beobachtet und berücksichtigt werden können. Die Schüler sollen nachvollziehen, dass Einzelhandelsunternehmen in Abhängigkeit von der Betriebsform und den Unternehmenszielsetzungen langfristig bestimmte Preisstrategien verfolgen, um sich am Markt zu positionieren. Sie sollen Preisstrategien anhand markanter Beispiele beschreiben. Sie sollen den Einfluss der konjunkturellen Lage in groben Zügen darstellen und die Auswirkungen von Marktkonzentrationen exemplarisch nachvollziehen. Schließlich diskutieren die Schüler über Preisempfehlungen von Herstellern und kennen die gesetzlichen Bestimmungen hierfür.

Die Schüler lernen die Vorwärts- und Rückwärtskalkulation kennen und führen Berechnungen durch. Sie reflektieren die kostenbezogenen Bestandteile der Kalkulation und die hiermit verbundenen Probleme der Ermittlung und Anwendung der Zuschlagssätze. Sie sollen nach-vollziehen, worin Preisspielräume bestehen, warum Selbstkostenpreise nur kurzfristig unterschritten werden dürfen und durch welche Fakto-ren Preisobergrenzen determiniert sind. Schließlich wenden sie preispsychologische Kenntnisse an und legen entsprechende Preise fest.


Angrenzende Lernfelder:
LF 1: Betriebsformen, Unternehmensphilosophie hier im Hinblick auf Preisstrategien
LF 3: Vertiefung Kaufmännisches Rechnen, Umsatzsteuer
LF 4: Preisangabenverordnung, Erweiterung: optische Preisfestlegung
LF 6: Bezugskalkulation/Angebotsvergleich, Excel – Anknüpfungspunkt
LF 11: Nachkalkulation, Mischkalkulation, Differenzierung der Kostenarten, Zusammensetzung der Handlungskostensätze
LF 12: Vertiefung: Preisdifferenzierung, Sortimentspolitik, Preispolitik

Lernfeld 9 im Überblick


BE KOKO LAT SYST NORM BWP WUC

BE1 BE2 BE3 BE4
LAT1 LAT2 LAT3 LAT4 NORM1 NORM2 NORM3 BWP1 BWP2 BWP3 BWP4 WUC1 WUC2 WUC3
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Teilsequenzen

Nr.BezeichnungCurriculare Funktiont
1. Orientierung Die Schüler informieren sich über Schwerpunkte, Lernziele und Sequenzierung des Lernfeldes. 2
2. Mit Hilfe der Vorwärtskalkulation Bruttoverkaufspreise errechnen

Ausgangspunkt ist die Bezugskalkulation, aus Lernfeld 6. Die Schüler überlegen, wie - ausgehend vom Bezugspreis eines Artikels - der Verkaufspreis berechnet werden kann. Sie wissen, dass eine artikelgenaue Zuordnung von Kosten problematisch ist und erfahren, dass dieses Problem mit Hilfe des Handlungskostenzuschlagssatzes vereinfacht wird. Die Schüler reflektieren auch wie der Gewinn (banküblicher Zinssatz für eingesetztes Kapital, Risikoprämie und Unternehmerlohn)  und damit der Gewinnzuschlagssatz entstehen.
Sie berechnen mit dem Kalkulationsschema Bruttoverkaufspreise. Sie ermitteln den Kalkulationszuschlagssatz und den Kalkulationsfaktor, wenden sie an und überlegen, wo die Grenzen der Verwendbarkeit liegen.
Zusätzlich sollte mit einem Tabellenkalkulationsprogramm der Bruttoverkaufspreis ermittelt werden.

Kompetenzdimensionen: LAT – kaufmännisches Rechnen, LAT – Informationen gewinnen, verarbeiten, vermitteln, SYST, NORM – Steuerrecht, WUC – Kosten- und Leistungsverständnis

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3. Weitere Preisbildungsfaktoren einbeziehen

Die Schüler reflektieren, dass die Ergebnisse der Vorwärtskalkulation zu Preisen führen, die nicht unbedingt am Markt durchsetzbar sind oder das Marktpotenzial nicht vollständig ausschöpfen. Sie kennen nachfrage- und konkurrenzorientierte Einflussgrößen, die bei der Preisfestlegung berücksichtigt werden und wie diese Informationen zu beschaffen sind. Sie lernen, wodurch Preisunter- und -obergrenzen determiniert werden und dass mit Preisstrategien diese Preisspielräume gezielt ausgenutzt werden können. Sie unterscheiden Preisstrategien und damit verbundene Arten der Preispolitik. Sie sollen verstehen, welche Ziele jeweils mit der Durchsetzung der Strategien verbunden sind. Zur endgültigen Festlegung der Auszeichnungspreise lernen sie die psychologische Preisgestaltung kennen und wenden sie an.

Kompetenzdimensionen: BE - Berufsethos, SYST, NORM - Arbeits- und Schutzrecht, BWP – Absatzmarkt- und Kundenbeziehungen

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4. Den maximalen Bezugspreis festlegen

Die Schüler lernen, zu welchen Zwecken die Rückwärtskalkulation eingesetzt werden kann und wenden dieses Verfahren exemplarisch an. Sie prüfen mit Hilfe der Rückwärtskalkulation, ob ein bestimmter Bezugspreis akzeptiert werden kann oder ob sie empfohlene Verkaufspreise vom Hersteller akzeptieren können. In diesem Zusammenhang reflektieren sie auch über die Leistungsfähigkeit des Kalkulationsschemas und die Aussagekraft der ermittelten Zahlen.
Sie lernen den Kalkulationsabschlag und die Handelsspanne kennen, berechnen diese und wenden sie an.

Kompetenzdimensionen: LAT – kaufmännisches Rechnen, WUC – Kosten- und Leistungsverständnis

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Dokumente

Planung LF9 gesamt