LF4/Waren präsentieren

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Curriculare Funktionen

Im Mittelpunkt dieses Lernfeldes stehen die Bedeutung, die Funktionen und die Tätigkeiten der inneren und äußeren Geschäftsgestaltung. Die Geschäftsgestaltung dient der Unterscheidung und Abgrenzung von Mitbewerbern und zielt auf die größtmögliche Verkaufswirksamkeit. Bei der Gestaltung müssen deswegen werbewirksame und wirtschaftliche Funktionen beachtet werden. In Hinblick auf die Unternehmensphilosophie, Betriebs- und Verkaufsform sowie die angestrebte Ladenatmosphäre werden ebenso technisch-logistische, ästhetische, sozial-kommunikative und verkaufspsychologische Aspekte berücksichtigt (Visual Merchandising). Schließlich gibt es gesetzliche Regelungen der Preiskennzeichnung und Bestimmungen zur ordnungsgemäßen Warenlagerung, die die Gestaltungsmöglichkeiten beeinflussen. Die Schüler lernen Sicherheitsaspekte zum Schutz der Kunden kennen. In Hinblick auf die Unternehmenszielsetzungen betrachten die Schüler bei der Geschäftsgestaltung die Steigerung der wirtschaftlichen Effizienz, die Werbung, das Ansprechen der Kundenbedürfnisse, das Unterstützen der Logistik und den Wohlfühl- und Erlebnisfaktor im Zusammenhang und lernen, entsprechende Konzepte zu beurteilen.

Zur äußeren Ladengestaltung gehören das Gebäudedesign, der Eingangsbereich und die Schaufenster- und Vitrinengestaltung. Bei der inneren Ladengestaltung werden der Verkaufsraum, die Raumzuteilung, Auswahl und Bestückung der Warenträger und die Platzierung einzelner Waren sowie die atmosphärische Gestaltung entsprechend der Strategie (erlebnis- oder versorgungsorientiert) konzipiert. Schließlich erhalten die Schüler einen Einblick über die Entwicklung von Innovationen im Bereich der Verkaufsraumgestaltung (intelligente Regale, Personal Shopping Assistants, Regaloptimierungssoftware etc.).

Erkundungsaufträge eignen sich in diesem Lernfeld besonders, um Bezüge zur betrieblichen Praxis herzustellen und um reale Geschäftsgestaltungen mit Hilfe der selbst erarbeiteten Gestaltungskriterien zu beurteilen.

Anknüpfungspunkte aus bisherigen Lernfeldern (Kurzfassung):
Lernfeld 1: Betriebs- und Verkaufsformen, Unternehmensleitbild und –ziele, Sortiment, Kundenorientierung
Lernfeld 2: Sortiment, Kommunikationsformen, Wahrnehmen mit unterschiedlichen Sinnen
Lernfeld 3: Anpreisungen, Verbindlichkeit von Angeboten, Preiskennzeichnungen (EAN)

Curricular angrenzende Themen folgender Lernfelder (Kurzfassung):
Lernfeld 5: Waren- und Aktionsplatzierung im Hinblick auf Verkaufsförderung erweitern. Wiederholung des Corporate Design bei Gestaltung von Werbemitteln.
Lernfeld 6: Sortimentsbildung, Sortimentsveränderung
Lernfeld 7: Aspekte der Logistik im Verkaufsraum und der Warenpflege werden hier aufgenommen und vertieft.
Lernfeld 9: Wiederholung der Preisauszeichnungsverordnungen, Erweiterung der Preiskalkulation
Lernfeld 10: Vertiefung der Maßnahmen zur Diebstahl-Prävention (z. B. niedrige Regale, verschließbare Vitrinen)
Lernfeld 12: die werblichen Aspekte des LF 4 wieder aufgenommen. Hier werden auch Sortimentsentscheidungen behandelt.

Lernfeld 4 im Überblick


BE KOKO LAT SYST NORM BWP WUC

BE1 BE2 BE3 BE4
LAT1 LAT2 LAT3 LAT4 NORM1 NORM2 NORM3 BWP1 BWP2 BWP3 BWP4 WUC1 WUC2 WUC3
LF4 btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_grau.jpg btn_gelb.jpg btn_rosa.jpg btn_rosa.jpg btn_grau.jpg btn_grau.jpg btn_blau_d.jpg btn_grau.jpg

Teilsequenzen

Nr.BezeichnungCurriculare Funktiont
1. Ziele, Bedeutung und Aufgaben der Geschäftsgestaltung – Orientierung im Lernfeld Die Schüler werden über die Schwerpunkte, Lernziele und Sequenzierung dieses Lernfeldes informiert. Wesentliches Lernziel dieses Lernfeld ist die Erkenntnis, dass die Geschäftsgestaltung durch das gezielte Ansprechen möglichst vieler Sinne ein wesentliches Marketinginstrument ist und neben der Kundenbindung und –gewinnung auch der Abgrenzung und der Unterscheidung von Mitbewerbern dient.
Die Schüler sollen auf der Grundlage ihrer betrieblichen Erfahrungen oder aus der Perspektive der Kunden unterschiedliche Aspekte der Geschäftsgestaltung zusammentragen. Diese werden nach der äußeren und inneren Geschäftsgestaltung unterschieden.
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2. Den Außenbereich eines EH-Unternehmens planen und/oder beurteilen

Die Schüler kennen und beschreiben Möglichkeiten der äußeren Ladengestaltung und die beabsichtigten Wirkungen. Sie erarbeiten anhand von realen Beispielen (Fotos) Kriterien der äußeren Ladengestaltung und beurteilen, ob die Gestaltung des Außenbereiches gelungen ist. Dabei müssen auch Standortfaktoren, das Ladenumfeld, die Zielgruppe und die Verkaufs- und Betriebsform berücksichtigt werden. Im Zusammenhang mit der Fassadengestaltung (Farbe, Logo, etc) werden sowohl das Konzept des Corporate Identity als auch Besonderheiten bei Filialisten bearbeitet.
Um die Dekorationen von Schaufenstern und Vitrinen zu beurteilen, lernen die Schüler unterschiedliche Aufgaben und Zielsetzungen kennen, die mit bestimmten Gestaltungsvarianten verfolgt werden (z. B. Themenfenster). Sie lernen Schaufensterarten und Gestaltungstypen kennen. Im Hinblick auf die Schaufensterdekorationen begründen die Schüler, weshalb Gestaltungsvarianten gelungen oder weniger gelungen sind (Fotos) und ob Informationen (z. B. Preise, Material) über ausgestellte Waren verbindlich sind.

Kompetenzdimensionen: KOKO, SYST, BWP – Absatzmarkt und Kundenbeziehungen

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3. Einen Verkaufsraum unter Berücksichtigung weiterer Geschäftsräume planen und/oder beurteilen

Die Schüler lernen, dass anhand von Kundenlaufstudien und verkaufspsychologischer Erkenntnisse bestimmte Aspekte bei der Raumzuteilung zu berücksichtigen sind. Sie begründen, weshalb es verkaufsstarke und eher verkaufsschwache Zonen gibt und können für ein bestimmtes Sortiment die Flächenzuteilung planen. Sie lernen unterschiedliche Warenträger kennen, wobei auch Innovationen auf diesem Gebiet einzubeziehen sind. Anhand unterschiedlicher Flächenkonzepte thematisieren sie logistische Aspekte (Nähe zu Lagerräumen, Frischwaren, Durchgangsbreite, Lagerflächen innerhalb des Verkaufsraums) sowie die günstige Platzierung von Shop-in-Shop- oder Rack-Jobber-Systemen. Zur Schaffung eines positiven Einkaufsklimas gehört das Ansprechen verschiedener Sinne (Musik, Farben, Licht, Duft usw.) sowie weitere atmosphärische Gestaltungen, wie z. B. Bilder, Sitzmöbel, Getränkeautomat oder Cafeteria. Schließlich können die Schüler Defizite an einem Raumzuteilungskonzept erkennen und Verbesserungsvorschläge darlegen. Die Schüler erarbeiten Kriterien zur Unfallvermeidung und beziehen Sicherheitsbestimmungen zum Schutz der Kunden sowie ethische Aspekte der Manipulation von Kunden in die Planung oder Beurteilung mit ein.
Die Schüler planen anhand eines Fallbeispiels die Platzierung von Waren und Warenträgern.

Kompetenzdimensionen: BE – Berufsethos, KOKO, LAT – Arbeitshandeln organisieren, Probleme lösen, LAT – Informationen gewinnen, verarbeiten, vermitteln, SYST, NORM – Arbeits- und Schutzrecht, BWP – Absatzmarkt- und Kundenbeziehungen, BWP – Beschaffung und Logistik,  WUC – Kosten- und Leistungsverständnis

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4. Waren auf Warenträgern platzieren, präsentieren und auszeichnen

Die Schüler lernen die Verkaufswirksamkeit verschiedener Regalzonen kennen und erarbeiten anhand eines Beispiels, welche Produkte in Hinblick auf ihre Gewinnspannen und andere Aspekte wo zu platzieren sind. Sie erarbeiten unterschiedliche Platzierungsarten und –techniken sowie Prinzipien, die bei der Regalbestückung zu berücksichtigen sind. Die Schüler können die Waren nach den gesetzlichen Bestimmungen auszeichnen und kennen verschiedene Verfahren der Preisauszeichnung. Schließlich können die Schüler ihre Kenntnisse auf Beispiele anwenden, indem sie die Warenpräsentation bei verschiedenen Warenträgern beurteilen. Auch im Hinblick auf die Regalbestückung beachten die Schüler Sicherheitsaspekte zur Unfallvermeidung und ethische Aspekte.

Kompetenzdimensionen: BE – Berufsethos, BE – Gesundheitsförderung, KOKO, NORM – Arbeits- und Schutzrecht, BWP - Absatzmarkt- und Kundenbeziehungen, BWP – Informationswirtschaft, WUC – Kosten- und Leistungsverständnis

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5. Die gesamte Geschäftsgestaltung eines EH-Unternehmens anhand der erarbeiteten Kriterien beurteilen.

Die Schüler können jetzt das Gesamtkonzept der Geschäftsgestaltung verschiedener Geschäfte (Ausbildungsbetriebe) untersuchen und beurteilen. Sie beschreiben gute und schlechte Beispiele und können ihre Einschätzung begründen und bei Negativbeispielen Verbesserungsvorschläge nennen (Lernerfolgskontrolle).

Kompetenzdimensionen: SYST, BWP – Absatzmarkt- und Kundenbeziehungen

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Dokumente

Planung LF4 gesamt